Im ersten Deutschen Bundestag ist es noch keine Selbstverständlichkeit, dass eine Frau ans Rednerpult tritt. Mit dem Satz „Der nächste Redner ist eine Dame“, kündigt Bundestagspräsident Erich Köhler am 12. Mai 1950 während der Haushaltsberatungen die erste Rede der Marburger CDU-Abgeordneten Anne Marie Heiler an.
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Streichposten Adenauer, Brandt, Schmidt?
Der Berliner Adenauerplatz steht auf dem Prüfstand. Der Grund der „potentiellen Umbenennung“: In einem „Dossier zu Straßen- und Platznamen mit antisemitischen Bezügen“, erstellt 2021 im Auftrag des Landes Berlin, fällt gleich an erster Stelle, alphabetisch bedingt und dennoch mit enormer Signalwirkung, der Name des ersten Bundeskanzlers der Bonner Republik.
Über die »Blätter«
Die »Blätter« sind die meistgelesene politische Monatszeitschrift im deutschen Sprachraum. Auf 128 Seiten kommentieren und analysieren die Autorinnen und Autoren das politische Geschehen in Deutschland und der Welt – jenseits des herrschenden Mainstreams. Jetzt abonnieren!
Aktuelle Ausgabe Mai 2024
In der Mai-Ausgabe analysiert Alexander Gabujew die unheilige Allianz zwischen Wladimir Putin und Xi Jinping. Marion Kraske beleuchtet den neu-alten Ethnonationalismus und pro-russische Destabilisierungsversuche auf dem Balkan. Matthew Levinger beschreibt, wie Israel der Hamas in die Falle ging. Johannes Heesch plädiert für eine Rückbesinnung auf die demokratischen Errungenschaften der jungen Bundesrepublik, während Nathalie Weis den langen Kampf der Pionierinnen im Bundestag für mehr Gleichberechtigung hervorhebt. Und Jens Beckert fordert eine Klimapolitik, die die Zivilgesellschaft stärker mitnimmt.
Der neue Aristopopulismus
Auf der amerikanischen Rechten verbreitet sich das Gefühl, das Problem mit der liberalen Demokratie sei nicht nur das Adjektiv, sondern auch das Substantiv – die Demokratie selbst.
Nach dem Putsch ist vor dem Putsch
Donald Trumps Politik der Lügen vergiftet das politische Klima in den Vereinigten Staaten nachhaltig – und könnte einer faschistischen Koalition aus rechtem Mob und republikanischen Politikern den Weg ebnen.
Warum wir Nazis nicht entgegenkommen sollten
Wir sollten endlich damit aufhören, Rechtsextreme und Nazis verstehen und versöhnlich stimmen zu wollen – und stattdessen die demokratischen Prinzipien gegen sie verteidigen.
Zwischen Sieg und Diktatfrieden: Wie endet der Ukrainekrieg?
Tagtäglich beschießt Russland zivile Ziele in der Ukraine: Im April standen insbesondere die Städte Charkiw und Mykolajiw unter Beschuss, doch am 11. April trafen die Angriffe auch ein Wärmekraftwerk in Kiew, das vollständig zerstört wurde.
Die erstarkte Nation
Seit dem 24. Februar leben vierzig Millionen Ukrainer in einer neuen Wirklichkeit. Während die Mehrheit der Russen der Kreml-Propaganda von einer kurzen „militärischen Spezialoperation“ ohne zivile Opfer glaubte, war den im ganzen Land von Sirenen und Explosionen geweckten Ukrainern vom ersten Tag an klar, dass Krieg herrschte.
In den Medien
Dokumente
»Ich habe Grund zur Annahme, dass sowohl Yahya Sinwar als auch Benjamin Netanjahu für Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich sind«
Erklärung des IStGH-Chefanklägers Karim A.A. Khan, 20.5.2024 (engl. Original)
»Das menschenrechtswidrige Anti-NGO-Gesetz ist der vorläufige traurige Höhepunkt des repressiven Vorgehens gegen die georgische Zivilgesellschaft.«
Pressemitteilung von Amnesty International Deutschland, 14.5.2024
»Der Verfassungsschutz darf die AfD als rechtsextremen Verdachtsfall beobachten«
Pressemitteilung des Oberverwaltungsgerichts Nordrhein-Westfalen, 13.5.2024
»Nur 20 Prozent der Bäume in unseren Wäldern sind gesund«
Waldzustandserhebung 2023 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, 13.5.2024
»Dem Präsidium der Freien Universität ist wichtig, dass die Hochschule jetzt erst recht auf universitären Dialog setzt und gemeinsam für Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit einsteht«
Reaktion des Präsidiums der Freien Universität auf den Offenen Brief Berliner Hochschullehrenden vom 8.5.2024, 13.5.2024
Zurückgeblättert
Vor zehn Jahren, kurz vor seinem 85. Geburtstag am 9. Mai, starb Karlheinz Koppe, der langjährige Vorsitzende des »Blätter«-Fördervereins (von 1990 bis 2012). Zur Erinnerung an den so sensiblen wie humorvollen Friedensforscher und »Europäer der ersten Stunde« präsentieren wir sein großes Gespräch mit den »Blättern«, das er vor 20 Jahren führte.
Edition Blätter
Die Zeit wird knapp. Nur noch wenige Jahre bleiben der Menschheit, um die Erderwärmung so zu begrenzen, dass der Klimawandel nicht völlig unbeherrschbar wird. Weltweit drängen Klimabewegungen auf eine post-fossile Zukunft, aber die Beharrungskräfte scheinen schier übermächtig – gerade angesichts eskalierender Kriege und Konflikte. Kann die sozial-ökologische Transformation dennoch gelingen? Oder erwartet uns eine heiße neue Welt?
Mit Beiträgen von Nancy Fraser, Maja Göpel, Ulrike Herrmann, Jason Hickel, Naomi Klein, Bill McKibben und vielen anderen.